Coding for my rights – Kinder programmieren Kinderrechte in den Palästinensischen Gebieten

Laufzeit

August 2018 - Oktober 2019

Kinderechte im Fokus

Recht auf Entwicklung (Art. 6), Recht auf Bildung (Art. 28, 29) , Recht auf Zugang zu Medien (Art. 17)

Eingereicht und durchgeführt von

GIZ-Programm: „Aus- und Weiterbildung von Fachkräften der Berufsbildung“, Palästinensische Gebiete

Projektidee und Zielgruppe 

Kontext

In den Palästinensischen Gebieten prägen die Erfahrungen von Gewalt, der historischen und alltäglichen Auseinandersetzung mit der israelischen Besatzung und die wirtschaftliche Realität hoher Jugendarbeitslosigkeit die Lebenswelten der meisten Kinder. In diesem sensiblen Kontext ist ein wichtiger Ansatz der Friedensförderung, Ausbildungs- und Berufsperspektiven für Kinder und Jugendliche zu schaffen und ihnen den Eintritt in die Arbeitswelt zu erleichtern. Das palästinensische Bildungsministerium hat das Erlernen von IT-Fähigkeiten in den Lehrplan aufgenommen und sich verpflichtet, die palästinensische Jugend für den zukünftigen Arbeitsmarkt zu qualifizieren – u.a. durch das Vermitteln von Programmierfähigkeiten. Dennoch bleibt es eine Herausforderung, Programmieren in der Schule praxisnah zu vermitteln und es als wichtiges Instrument zum Empowerment von Kindern und Jugendlichen zu nutzen.

Zielgruppe

  • Kinder und Jugendliche aus den Palästinensischen Gebieten, inklusive Gaza
  • Kinder, die Angebote von zivilgesellschaftlichen Organisationen in Flüchtlingslagern nutzen
  • IT-Studierende bzw. arbeitslose Absolvenen und Absolventinnen einer IT Ausbildung

Ziel

Kinder und Jugendliche erlernen Programmierungsgrundlagen und entwickeln eigenständig Online-Applikationen zur Sensibilisierung für Kinderrechte. Dadurch werden sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und bekommen eine wirtschaftlich erfolgversprechende Fertigkeit vermittelt.

Ansatz

In einem ersten Schritt wurden 9 IT-Absolventen des dualen Studiengangs an der AlQuds-Universität zu Coding-Trainern ausgebildet. Sie führten insgesamt 3400 Trainingsstunden in 26 Schulen der gesamten Westbank durch, in denen Schülerinnen und Schüler lernten, wie sie ihre eigenen Online-Applikationen oder Websites programmieren können. Im Anschluss daran startete das Projekt in vier Regionen den Wettbewerb „Coding for my rights“. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen entwickelten innovative digitale Lösungen, um Kinderrechte in den Palästinensischen Gebieten zu stärken Am 30. April 2019 fand in Ramallah ein abschließender nationaler Wettbewerb statt. Die Teams der Finalistinnen und Finalisten kamen aus zehn verschiedenen Schulen und stellten ihre Kinderrechtsprojekte vor. An der Veranstaltung nahmen IT-Agenturen, Privatsektor und Vertreterinnen und Vertreter des Bildungsministeriums teil. Sogar der Bildungsminister und Medien waren anwesend, als die Schülerinnen und Schüler ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit vorstellten.

Kooperationspartner

Staatliche Partner

Bildungsministerium
Lehrerbildungsinstitut NIET
Ausgewählte Schulen

Zivilgesellschaftliche Partner

MenaCatalyst
CodeJIKA

 

Wirkungen

Mit der Unterstützung des Bildungsministerium bauten 26 Schulen ein Netzwerk zum Erlernen von HTLM, CSS und JavaScript auf. 370 Schülerinnen und Schüler aus der Westbank haben in rund 3400 Trainingsstunden Programmierfähigkeiten erlernt und können diese anwenden. Sie programmierten eigene mobile Anwendungen und Website, die anderen Kindern dabei helfen, ihre Rechte zu verwirklichen und sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen: z.B. die Website ”My Nutrition, My Right“, die Schulkantinen und Eltern Ernährungstipps gibt oder eine Spendenplattform, um Kinderarbeit zu bekämpfen. Die eingereichten Projekte für den Wettbewerb zeigen, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über Kinderrechte erweitert haben und kinderrechtliche Herausforderungen in ihrer Heimat benennen können.

In Ramallah wurden im Zuge des Projekts 25 Programmier-Clubs eingerichtet. Darüber hinaus laufen nun Bemühungen zur Gründung von 150 weiteren Clubs in den übrigen Distrikten. Angedacht ist eine Skalierung des Projekts durch die Ausweitung der Zielgruppe: Neben den Trainings in Regelschulen sollen mithilfe von mobilen Coding-Stationen auch Kinder und Jugendliche außerhalb des regelschulischen Rahmens, v.a. Angehörige beduinischer Familien, erreicht werden.

Produkte

Online-Applikationen und Websites

 
Factsheet

Videos

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Ansprechpartner

Für mehr Informationen zum Projekt:

GIZ-Programm Aus- und Weiterbildung von Fachkräften der Berufsbildung Palästinensische Gebiete
Dr. Michael Klode
Telefon: +972 (0) 594501457
michael.klode(at)giz.de

 

GIZ - Sektorprogramm „Menschenrechte einschließlich Kinder- und Jugendrechte umsetzen in der Entwicklungszusammenarbeit“
Friedrich-Ebert-Allee 36 + 40
53113 Bonn
Telefon +49 228 4460-3876
info(at)kinder-und-jugendrechte.de