Jemen gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der arabischen Welt. Die Bevölkerung litt schon früher unter chronischer Armut, mangelndem Wasser, hoher Arbeitslosigkeit sowie einem wenig leistungsfähigen Bildungs- und Gesundheitssystem. Aufgrund der Eskalation des bewaffneten Konflikts seit März 2015 hat sich die Situation des Landes zusätzlich verschlechtert: Rund 2 Millionen Menschen sind zu Binnenflüchtlingen geworden; dazu kommen rund 1 Million Rückkehrer aus Nachbarländern.
So herrscht in dem Land derzeit eine akute Hungersnot: Etwa 1,5 Millionen Kleinkinder und Schwangere oder stillende Frauen sind unterernährt. Ungefähr die Hälfte der Kinder unter fünf Jahre wiegt zu wenig. Die Kindersterblichkeitsrate im Land gehört zu den höchsten der Welt.
Die KfW ko-finanziert im Auftrag der Bundesregierung die Verteilung von Zusatznahrung an Kinder und Mütter durch das Welternährungsprogramm (WEP). Dafür stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Deutschland 15 Mio. EUR zur Verfügung.
Die Kinder und ihre Mütter erhalten mit Nährstoffen angereicherte Spezialnahrung. Mit Hilfe der Kofinanzierung durch die KfW wurden 3.355 Tonnen Ergänzungsnahrung für Kleinkinder unter zwei Jahren sowie weitere 1.777 Tonnen Spezialnahrung für Kinder unter fünf Jahren und schwangere oder stillende Frauen beschafft. Diese Nahrungsmittel sind zwischen Dezember 2015 und Sommer 2016 vollständig verteilt wurden.
Die Nahrungsergänzung sollte im Rahmen von Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen in Gesundheitszentren ausgegeben werden. Dies erwies sich jedoch als schwierig, da viele von ihnen in umkämpften Gebieten lagen, was sie für Mütter und Kinder schwer erreichbar machten. Außerdem fehlte es den Gesundheitsstationen häufig an Stromversorgung oder Treibstoff für Generatoren Daher wurden zusätzlich mobile Gesundheitsteams oder sogar mobile Kliniken eingesetzt, um die Nahrungsergänzung zu verteilen. Promising Practice
Das Projekt zeigt bereits Wirkung: 74,4 Prozent der Kinder, die Zusatzernährung bekamen, haben sich von ihrer Mangel- und Unterernährung erholt und entwickeln sich entsprechend ihres Alters normal. Da aufgrund der sich verschlechternden Lage die Zahl der Bedürftigen zunahm, mussten die Rationen pro Person zeitweise reduziert werden. Im Durchschnitt verbesserte sich jedoch die Versorgung der Kinder und Mütter mit Nahrungsmitteln dennoch. In zehn Gouvernanten wurden 760.000 Mütter und Kinder mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt.
Das Vorhaben der KfW baut auf vier Vorgängerprogrammen mit einem Gesamtmittelvolumen von 85 Millionen Euro an, mit denen bereits ähnliche Maßnahmen finanziert worden. Es leistet einen Beitrag zum landesweiten Soforthilfeprogramm des WEP, das der Hungersnot entgegenwirken und die Entwicklungschancen des Landes erhalten möchte.
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