Burkina Faso

PRO-Enfant: Schutz von Kindern und Förderung ihrer Rechte

Ausbeuterische Kinderarbeit, sexualisierte Gewalt und schädliche Praktiken sind einige der verschiedenen Formen von Kinderrechtsverletzungen in Burkina Faso.
Der Großteil der Bevölkerung in Burkina Faso sind Kinder – also Menschen unter 18 Jahren.

Viele Kinder arbeiten und sind gefährlichen Arbeiten ausgesetzt, d. h. Arbeiten, die der Gesundheit, der Sicherheit oder der Moral des Kindes schaden können (Art. 3 des IAO-Übereinkommens 182). Etwa 40% aller Kinder in Burkina Faso sind gefährlichen Arbeiten ausgesetzt. Viele von ihnen haben nicht die Möglichkeit, zur Schule zu gehen.

Kinderehen sind weit verbreitet, vor allem in ländlichen Gebieten, wo mehr als 15% der Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren verheiratet werden.

Kinderehen und eine unzureichende Sexualerziehung tragen zu einer hohen Anzahl an Tee-anger-Schwangerschaften. Junge Mütter im Teenageralter haben oft nicht die Möglichkeit, ihre Schulausbildung fortzusetzen.

In Burkina Faso ist die Genitalverstümmelung von Mädchen gesetzlich verboten und die Bedeutung dieser schädlichen Praxis ist im ganzen Land zurückgegangen. Dennoch liegt die Anzahl der Mädchen unter 14 Jahren, die von dieser Praxis betroffen sind, bei 13%.

Die Regierung von Burkina Faso ist sich zwar der Bedeutung des Schutzes und der Förde-rung der Rechte von Kindern bewusst, doch die dafür bereitgestellten Budgets sowie die verfügbaren Infrastrukturen, Dienstleistungen und Netzwerke sind nach wie vor unzureichend.

Vor dem Hintergrund dieser Rechtsverletzungen unterstützt das Vorhaben „PRO-Enfant“ seit 2016 die burkinische Regierung bei der Verwirklichung von Kinderrechten, insbesondere auch bei wirksamen Maßnahmen zum Schutz von Kindern. Im Jahr 2022 startete das Vorhaben in eine neue Projektphase.

Ziele und Aktivitäten

Die KfW und die GIZ unterstützen im gemeinsamen EZ-Programm „Menschenrechte / Schutz von Kindern und Förderung ihrer Rechte in Burkina Faso“ burkinische Partner dabei, Jungen und Mädchen vor Kinderhandel, den schlimmsten Formen der Kinderarbeit und geschlechtsspezifischer Gewalt besser zu schützen. Das Vorhaben „PRO-Enfant“ arbeitet zu diesen Themen insbesondere mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Schwerpunkte der technischen Zusammenarbeit:

  • Beratung von Ministerien und nichtstaatlichen Akteuren bei der Erarbeitung und Umsetzung von nationalen Strategien mit dem Fokus auf Abschaffung von Kinderarbeit und -handel

  • Aus- und Fortbildung in Gemeinden, Privatunternehmen und Ministerien sowie von traditionellen Führern

  • Aufklärung der Bevölkerung über ihre Rechte durch zielgruppenspezifische Kommunikation

Schwerpunkte der finanziellen Zusammenarbeit:

  • Verbesserung von Bildungsangeboten durch den Bau relevanter Infrastruktur wie Internate, Ausbildungs- und Übernachtungszentren

  • Vergabe von Schul- und Ausbildungsstipendien - Einrichtung von Schulkantinen

  • Unterstützung von Gemeinden in der Erarbeitung kommunaler Sozialpläne mit der Festlegung notwendiger Projekte zum Kinderschutz

  • Unterstützung der Gemeinden bei der Einrichtung spezieller Sozialkonten für die Finanzierung von Kinderschutzmaßnahmen

  • Sensibilisierung der Bevölkerung für Kinderschutz und andere Kernthemen des Programms. Aufklärung über Beratungs- und Unterstützungsangebote.

Erfolge und Herausforderungen

  • Pro Jahr profitieren circa 64.000 Schülerinnen und Schüler von Schulspeisungen in Kantinen von Primarschulen und erhalten neben dem Zugang zu Bildung auch Schutz vor Ausbeutung.
  • 16.000 Kinder und Jugendliche, insbesondere Mädchen, profitierten bislang von Sekundarschulstipendien und weiteren Aktivitäten im Rahmen des Kinder- und Jugendfonds. Knapp 1.500 Jugendliche haben eine Berufsausbildung absolviert.
  • Insgesamt haben bisher 65 Gemeinden in drei Regionen des Landes von den Maßnahmen profitiert.
  • 392 Gemeinderatsmitglieder, davon 163 im Osten und 229 im Südwesten des Landes, über die Rechte und den Schutz von Kindern vor Gewalt und ihre Verantwortlichkeiten geschult.
  • Zwischen 2019 und 2020 wurden 207 Kinder, die Opfer von Gewalt wurden, über einen Nothilfefonds betreut, davon 94 im Osten (54 Mädchen, 40 Jungen) und 113 im Südwesten (56 Mädchen, 57 Jungen).

Eine Herausforderung besteht darin, die Bereitschaft aller Teile der burkinischen Gesellschaft zu erreichen und maßgeblich auf die Überwindung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit hinzuwirken. Auch die schwierige Sicherheitslage im Land stellt das Vorhaben vor Herausforderungen.

Kontakt

PRO-Enfant, Umsetzung von Kinderrechten in Burkina Faso

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Dag-Hammarskjöld-Weg 1 - 5
65760 Eschborn
www.giz.de

Mathias Gritzka:
Tel.  + 226 - 25 36 48 18 / 25 36 49 11
mathias.gritzka(at)giz.de

Alain Some
Tel.  +226 - 70 30 66 09
alain.some(at)giz.de

 

 

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