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24.03.2023

UNICEF: Elf Millionen Kinder im Jemen benötigen humanitäre Hilfe

Ohne verstärkte Hilfe wird lebensbedrohliche Mangelernährung weiter zunehmen. Acht Jahre brutaler Gewalt und Bürgerkrieg haben das Leben von Millionen von Kindern im Jemen verwüstet.
Der kleine Ebithal wird mit Erdnusspaste gefüttert. UNICEF hat im Jemen unter anderem Medikamente, Ausrüstung und therapeutische Nahrungsmittel für unterernährte Kinder und Soja für schwangere und stillende Mütter, die unterernährt sind, bereitgestellt. © UNICEF/UN0806465/

Laut UNICEF sind im ärmsten Land der arabischen Welt heute elf Millionen Mädchen und Jungen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnt, dass ohne sofortiges Gegensteuern das Risiko von Kindern für Mangelernährung noch weiter steigt.

Die humanitäre Krise im Jemen lässt sich auf ein verheerendes Zusammenspiel von Faktoren zurückführen: Acht Jahre gewaltsamen Konfliktes, den Zusammenbruch der Wirtschaft sowie den Kollaps der Grundversorgung der Bevölkerung. Rund 2,2 Millionen jemenitischer Mädchen und Jungen leiden heute an akuter Mangelernährung. Mehr als 540.000 davon sind so schwer mangelernährt, dass ihr Leben ohne Behandlung in unmittelbarer Gefahr schwebt.

„Das Leben von Millionen Kindern im Jemen ist durch die unerträglichen Folgen des überwältigenden, nicht enden wollenden Krieges bedroht", sagte Peter Hawkins, der Leiter von UNICEF im Jemen. „UNICEF-Teams haben in den vergangenen acht Jahren und auch davor dringende Unterstützung für Kinder geleistet. Ohne einen dauerhaften Frieden können wir den Familien jedoch nicht ausreichend beistehen."

Jemen: Bilanz des Schreckens für Kinder

Laut den Vereinten Nationen wurden zwischen März 2015 und November 2022 mehr als 11.000 Kinder getötet oder schwer verletzt. Mehr als 4.000 Kinder wurden rekrutiert und als Soldaten eingesetzt. Darüber hinaus wurden mehr als 900 Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen angegriffen oder für militärische Zwecke genutzt. Dies sind nur die bestätigten Fälle. Die tatsächliche Zahl dürfte weitaus höher sein.

Der jahrelange Konflikt, die große Not und die Trauer um Angehörige haben dazu geführt, dass rund acht Millionen Menschen im Jemen psychologische und psychosoziale Hilfe benötigen. Vertreibung und Gewalt stellen eine schwere Bedrohung für Kinder und ihre Angehörigen dar. In ihrer Not treffen die Familien für ihre Kinder schädliche Entscheidungen wie Kinderheirat, Kinderarbeit und die Rekrutierung von Kindern.

Besonders schwierig ist die Lage der binnenvertriebenen Familien. Mehr als 2,3 Millionen Kinder leben nach wie vor in Camps, mit unzureichendem Zugang zu grundlegenden Gesundheits-, Ernährungs-, Bildungs-, Schutz- und Wasser- und Hygienediensten. (...)  Mehr