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12.04.2023

Ukraine-Krieg: Jeden Tag stirbt ein Kind

Es sind schreckliche Zahlen, die uns aus der Ukraine erreichen. Jeden Tag stirbt mindestens ein Kind. Eine besondere Gefahr stellen Explosivwaffen und Landminen dar. Täglich werden Minenunfälle gemeldet und jedes achte Minenopfer ist ein Kind.
Nicht nähern, nicht anfassen und den Fundort melden: Kinder einer ukrainischen Schule außerhalb von Kiew werden über die Gefahren von Minen und Explosionswaffen aufgeklärt. © Olena Dudchhenko / Save the Children

Bereits vor der Eskalation des Krieges im Februar war die Ukraine eines der am stärksten mit Minen belasteten Länder der Welt. Seitdem hat sich die Zahl der verminten Flächen verzehnfacht und nimmt nun 30 Prozent oder rund 180.000 Quadratkilometer der Landesfläche ein – ein Areal so groß wie der US-Bundesstaat Florida. Allein in den letzten anderthalb Monaten gab es 126 nachgewiesene Minenopfer; durchschnittlich drei getötete oder verletzte Zivilist*innen pro Tag.

Einsatz von Landminen verstößt gegen internationales Recht

Landminen machen keinen Unterschied zwischen Kindern und Soldat*innen – ihr Einsatz verstößt gegen internationales Recht, stellt eine große Gefahr für Kinder dar und behindert zudem die Möglichkeit, humanitäre Hilfe dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird.

"Jetzt, wo sich der Frühling nähert, ist es schockierend, dass Kinder, die draußen spielen und sich treffen möchten, einer ständigen tödlichen Gefahr ausgesetzt sind. Ob es sich um herumliegende Explosivwaffen handelt, die sie beim Spielen aufheben, oder um eine Mine, die unter ihnen explodiert, all dies kann zu dauerhaften Verletzungen oder sogar zum Tod führen." Sonia Khush, die Länderdirektorin von Save the Children in der Ukraine

Um Kinder über die Risiken von Explosivwaffen aufzuklären, verteilt Save the Children Informationsbroschüren und führt landesweit Aufklärungsveranstaltungen in Schulen durch. Die goldene Regel, die den Kindern mit auf den Weg gegeben wird, lautet: Nicht nähern, nicht anfassen und den Fundort melden.

"Zuallererst müssen wir den Kindern vermitteln, dass es keine sicheren Explosivwaffen gibt. Sie sind alle gefährlich, es ist verboten, sich ihnen zu nähern und sie zu berühren. Wir bringen den Kindern bei, wie sie kontaminierte Gebiete oder einzelne Sprengkörper erkennen können und was zu tun ist, wenn sie welche entdecken." Yevhen, Mitarbeiter vom ukrainischen Minenräumverband

„Wir werden mit diesem Problem noch sehr lange leben“, sagt die 16-jährige Schülerin Olha*. „Jeder Mensch, der hier lebt, sollte verstehen, dass es sehr gefährlich ist und sollte die Regeln kennen, die sein Leben retten können.“

Wir fordern: Einsatz von Explosivwaffen stoppen

Mehr als zehn Millionen Menschen in der Ukraine benötigen nach Angaben des Minenräumdienstes der Vereinten Nationen (UNMAS) Hilfe bei der Minenräumung und der Unterstützung der Opfer. Save the Children fordert den Einsatz von Explosivwaffen mit großflächiger Wirkung in bewohnten Gebieten einzustellen und bei der Planung und Durchführung von militärischen Aktivitäten die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung zu berücksichtigen. Minen und andere Explosivwaffen stellen eine ernste Gefahr für Kinder dar und behindern die Entwicklungsmöglichkeiten der von Minen betroffenen Gebiete.