Aktuelles


24.08.2022

Sechs Monate russischer Angriffskrieg in der Ukraine - und die Folgen für die Kinder

Obwohl die Kinder in der Ukraine nichts für den Krieg können, sind sie am meisten davon betroffen.
Zeichnung eines ukrainischen Kindes, das vor dem Krieg geflohen ist. © UNICEF/UN0687107/

Seit heute tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine nun schon sechs Monate. Knapp 1.000 Kinder und Jugendliche sind bereits getötet oder verletzt worden. Sie wachsen mit dem Lärm von Bomben und Granaten auf, müssen in Kellern und U-Bahnstationen ausharren, wurden aus ihrer Heimat vertrieben und konnten nicht zur Schule gehen. In zwei Wochen beginnt das neue ukrainische Schulhalbjahr. Das ukrainische Bildungsministerium und Kinderhilfsorganisationen versuchen ihr Bestes, um Kindern online oder offline ein Bildungsangebot zu ermöglichen. Hier ein Überblick:

Kindernothilfe: Kindern wird die Kindheit genommen

Genau vor einem halben Jahr begann Putin seinen Angriffskrieg auf die Ukraine. Vor allem die ukrainische Zivilbevölkerung leidet unter den Bombardierungen der russischen Armee. Mehr als 10 Millionen Menschen, darunter meist Frauen mit ihren Kindern, sind aus dem Land in europäische Anrainerstaaten geflohen. Viele leben in provisorischen Unterkünften, und besonders für die Kinder ist die Situation fernab von Freunden und Verwandten sehr belastend. „Viele der ukrainischen Kinder brauchen eine fortlaufende psychosoziale Betreuung und Zugang zu Bildungsangeboten. Das bisherige Angebot reicht bei Weitem nicht aus.“ Mehr

 
UNICEF: Sechs Monate Krige in der Ukraine: Kinder leiden und Stress und Angst

Die psychischen Belastungen sind für die Kinder gewaltig. Seit 180 Tagen leben die ukrainischen Mädchen und Jungen in großer Unsicherheit und sind großen Risiken von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt. Schulen, Krankenhäuser und lebenswichtige zivile Infrastruktur wie die Wasserversorgung sind vielfach zerstört oder beschädigt. [...] Die Kampagne „Zurück zum Lernen – gemeinsam“ (Back to Learning Together“) zielt darauf ab, das Recht eines jeden Kindes auf Bildung zu schützen, auch in Zeiten des Konflikts. Das Programm nutzt drei Wege, um Kindern Lernmöglichkeiten zu bieten - im Klassenzimmer, sofern die Sicherheit gegeben ist - aus der Distanz durch Online-Methoden und durch Interaktion mit anderen Kindern auf Gemeindeebene. Mehr

 
Save the Children: Sechs Monate Ukraine-Krieg: ‚Werde ich auch sterben?‘

Millionen Kinder sind seit Kriegsbeginn bereits aus ihrer Heimat geflohen, wobei schätzungsweise 3,1 Millionen Kinder in Nachbarländer geflüchtet sind und etwa drei Millionen Kinder innerhalb der Ukraine vertrieben wurden. Auch Dana musste mit ihrer kleinen Tochter aus Charkiw fliehen. Sie leben jetzt in Dnipro, wo Save the Children sie dank der lokalen Partnerorganisation Pomagaem mit lebenswichtigen Nutz- und Nahrungsmitteln unterstützt. „Wir leben Tag für Tag“, sagt Dana. „Aber eines Tages kehren wir nach Hause zurück.“ Mehr

 
PLAN International: „Jedes Kind, das im Krieg stirbt oder leidet, ist ein Votum gegen die Menschlichkeit“

Seit der Alltag in der Ukraine vor sechs Monaten schlagartig von Kriegshandlungen und Fluchterfahrungen überlagert wurde, sind die psychischen Folgen für die Menschen dort immens. Vor allem Mädchen und Jungen haben traumatische Erfahrungen gemacht. Die meisten von ihnen können die Ereignisse nicht richtig einordnen, spüren aber die Not und Anspannung ihrer Mütter bzw. Angehörigen und reagieren mit Angst und Verstörung darauf.Selbst nach der Ankunft an einem sicheren Ort tragen Kinder oftmals die unsichtbaren Wunden des bewaffneten Konflikts weiter mit sich. Mehr

 
World Vision: 6 Monate Krieg in der Ukraine: Rückkehr in die Schulen für die Mehrheit der Kinder in der Ukraine unsicher

Wenn im September die Schulen für Millionen Kinder in der Welt wieder öffnen, wird die Mehrheit der Kinder in der Ukraine voraussichtlich dem Unterricht in Klassenzimmern fernbleiben. Drei von vier Schulkindern müssen dort wegen des Krieges online lernen und vielen jüngeren sowie auf der Flucht lebenden Kindern fehlen die Voraussetzungen dafür. Darauf macht die internationale Hilfsorganisation World Vision eine Woche vor dem offiziellen Schulbeginn aufmerksam. "Der Konflikt gefährdet die Zukunft einer ganzen Generation von ukrainischen Kindern." Mehr