Starke Erdbeben und Nachbeben in der Türkei und in Syrien haben bisher über 46.000 Menschenleben gefordert. Für die Überlebenden wird das Leben nie wieder dasselbe sein. (Plan International)
Die Bilder, die uns nach dem Erdbeben aus der Türkei und Syrien erreichen sind schwer zu ertragen und haben eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Viele Kinder wurden von ihren Familien getrennt und immer noch ist die Lage an vielen Orten unübersichtlich. (Save the Children)
Kinder brauchen nach Katastrophen wie dem Erdbeben in der Türkei und Syrien Schutz und Hilfe. Rebecca Smith, Kinderschutz-Direktorin bei Save the Children International erklärt, warum Adoptionen mit größter Vorsicht zu behandeln sind und zum jetzigen Zeitpunkt keine angemessene Lösung darstellen.
28. Februar 2023
Bilder von Kindern aus dem Erdbebengebiet haben zu einer Flut von Adoptionsangeboten geführt. "Es ist ganz normal, dass diese herzzerreißenden Bilder den Wunsch auslösen, den Kindern zu helfen, aber eine Adoption sollte niemals während oder unmittelbar nach einer Notsituation wie den jüngsten Erdbeben in Syrien und der Türkei angestrebt werden." Rebecca Smith, Kinderschutz-Direktorin bei Save the Children International
Der Grund: Die örtlichen Behörden und humanitären Organisationen hatten noch nicht ausreichend Zeit, alle Kinder zu registrieren und mit ihren Familien oder anderen Bezugspersonen zu vereinen. Die Bemühungen laufen auf Hochtouren, doch eingeschränkter Handyempfang, zusammengebrochene Stromleitungen und Schäden an der Infrastruktur machen es schwierig, Familien während einer derartigen Krise wieder zusammenzuführen. (...) Mehr
Plan-Experte Dr. Unni Krishnan erläutert zehn Schritte bei der Erdbebenhilfe und dem Wiederaufbau, deren frühzeitige Beachtung den Schaden für viele Menschen minimieren kann.
26. Februar 2023
1. Auf das lokale Wissen hören (...)
2. Kinder müssen vorrangig behandelt werden (...)
3. Nachbeben nicht ignorieren (...)
4. Die „unsichtbaren“ Bedürfnisse angehen (...)
5. Richtige Informationen retten Leben (...)
6. Schnelle Entscheidungen und gute Führung können über Erfolg oder Misserfolg von Rettungsmaßnahmen entscheiden (...)
7. Menschen mit Würde behandeln (...)
8. Die Vorbereitung auf Erdbeben ist entscheidend für die Rettung von Menschenleben (...)
9. Entwicklungshelfer:innen sind in erster Linie Menschen und in zweiter Linie Hilfskräfte (...)
10. Erholung ist ein Marathon, kein Sprint (...) Mehr
Statement von Afshan Khan, UNICEF Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien im Palais des Nations in Genf nach ihrer Rückkehr aus dem türkisch-syrischen Grenzgebiet
24. Februar 2023
"Ich bin gerade aus der Türkei zurückgekehrt, wo ich aus erster Hand die Verwüstungen gesehen habe, die die starken Erdbeben in der Südosttürkei und in Syrien hinterlassen haben. Ich war in Kahramanmaras, einer der elf am stärksten betroffenen Provinzen. Siebzehn Tage, nachdem die Erdbeben Gebäude in Schutt und Asche gelegt haben, leben Tausende Familien immer noch in überfüllten Notunterkünften. Noch immer suchen Familien Zuflucht in Autos, an Busbahnhöfen, unter Brücken und in behelfsmäßigen Zelten. Die Kinder und Familien, die das Erdbeben überlebt haben, sind nun mit Obdachlosigkeit, Nahrungs- und Wassermangel sowie Temperaturen konfrontiert, die nachts regelmäßig unter den Gefrierpunkt fallen. Mehr als eine Million Menschen sind in Notunterkünften - Turnhallen, Stadien, Hotels und Schlafsälen - untergebracht und haben nur begrenzten Zugang zur wichtigsten Grundversorgung. Ich habe eines dieser Notunterkünfte in Kahramanmaras besucht. Ursprünglich waren dort 9.000 Menschen untergebracht, heute sind es fast 18.000. Fast ein Drittel von ihnen sind Kinder. Die Räumlichkeiten sind beengt und die Lebensbedingungen sind katastrophal. (...) Mehr