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07.03.2023

Mangelernährung bei Müttern steigt in Krisenländern um 25 Prozent

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März ruft UNICEF dringend dazu auf, die Ernährungssituation von Mädchen und Frauen zu verbessern.
Sabna Mohamed aus dem Sudan füttert ihre 9 Monate alte Tochter Fatuma mit Linsen. Oft hat sie Schwierigkeiten, bestimmte Lebensmittel wie Obst, Fleisch und Eiweiß für sich und ihre Familie zu erhalten. © UNICEF/UN0791792/Mojtba Moawia Mahmoud

Ein heute weltweit veröffentlichter Report des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen zeigt, dass die Zahl werdender und stillender Mütter, die an akuter Mangelernährung leiden, in zwölf Ländern seit 2020 um 25 Prozent gestiegen ist. In diesen Ländern, die am stärksten von der globalen Nahrungsmittel- und Ernährungskrise betroffen sind, sind 6,9 Millionen der Frauen und Mädchen im Jugendalter akut mangelernährt – 2020 waren es noch 5,5 Millionen.

Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, Äthiopien, Kenia, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen bilden das Epizentrum einer globalen Ernährungskrise, die durch den Krieg in der Ukraine sowie durch anhaltende Dürren, Konflikte und Instabilität in einigen Ländern weiter verschärft wurde.

Der UNICEF-Bericht „Unterernährt und übersehen: Die globale Ernährungskrise von heranwachsenden Mädchen und Frauen“ warnt, dass sich die Ernährungssituation für heranwachsende Mädchen und Frauen aufgrund der multiplen Krisen sowie der anhaltenden Geschlechterungleichheit weiter verschlechtert. Bereits in den vergangenen beiden Jahrzehnten gab es nur wenige Fortschritte in diesem Bereich.

"Wegen der weltweiten Hungerkrise stürzen Millionen Mütter und Kinder in Hunger und schwere Mangelernährung", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht gegensteuert, könnten die Folgen über Generationen hinweg andauern."

Dem Bericht zufolge leiden mehr als eine Milliarde heranwachsender Mädchen und Frauen an Unterernährung (einschließlich Untergewicht und Wachstumsverzögerungen), fehlenden Mikronährstoffen sowie Anämie. Dies hat verheerende Folgen für ihre Gesundheit und ihr Leben.

Wenn Mädchen und Frauen unzureichend ernährt sind, hat dies weitreichende Konsequenzen. Ihr Immunsystem wird geschwächt und ihre kognitive Entwicklung beeinträchtigt. Sie sind einem erhöhten Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen ausgesetzt, beispielsweise während der Schwangerschaft und bei der Geburt. Dies kann gefährliche und irreversible Folgen für das Überleben, das Wachstum sowie die Lernchancen und das spätere Einkommen ihrer Kinder haben.

Weltweit leiden 51 Millionen Kinder unter zwei Jahren an Wachstumsverzögerungen, d.h. sie sind aufgrund von Mangelernährung zu klein für ihr Alter. Während der Schwangerschaft und in den ersten sechs Lebensmonaten hängen Kinder vollständig von der Ernährung ihrer Mütter ab. Gerade dieser Zeitraum ist entscheidend für die weitere Entwicklung von Kindern. (...)  Mehr