Die Mangelernährung beeinträchtigt den gesamten kindlichen Organismus. Das Fehlen von Fett, Proteinen und Kohlenhydraten sowie weiteren Nährstoffen lässt das Wachstum sowie die Entwicklung stocken. Die Folgen sind lebensbedrohlich. Der Nährstoffmangel setzt auch die Leistungsfähigkeit des Immunsystems herab. Mangelernährte Kinder sind daher anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
Wenn es an Eiweiß, Energie und weiteren lebenswichtigen Nährstoffen mangelt, schränkt das Gehirn die Bildung von Synapsen zwischen den Nervenzellen ein. Die Impulse werden langsamer transportiert und Informationen werden nicht verarbeitet. Mangelernährte Kinder bleiben daher in ihren intellektuellen Fähigkeiten und geistigen Leistungen zurück.
Wenn ein Kind nicht genügend Eiweiß und Kohlenhydrate bekommt, baut der Körper zuerst Energiereserven ab. Um das Gehirn und weitere Organe mit Energie zu versorgen, nutzt der Körper die Kohlenhydratspeicher in der Leber und den Muskeln, dann die Proteine in den Muskeln und die Fettspeicher.
Die Schilddrüse bildet keine Hormone mehr, die unter anderem für den Knochenaufbau verantwortlich sind. Der Energiemangel schädigt auch das Herz, der Blutdruck sinkt und es kommt zu Herzrhythmusstörungen, die schlimmstenfalls zum Tode führen können.
Sind die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht, werden Körperfett und Eiweiße abgebaut. Der Körper zehrt aus. Muskeln schwinden zunächst unter den Achseln und in der Leiste, dann an Schenkeln, Gesäß, Bauch. Das Körperfett ist auch für die Temperaturregulation wichtig. Abgemagerten Kindern droht der Tod durch Unterkühlung.
Mangelernährung schädigt die Darmwand. Die Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen, ist verringert. Auch Medikamente zur Behandlung von Krankheiten können nicht gut aufgenommen werden.
Erhalten Kinder zu wenig Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitamine und andere Nährstoffe, können Körper und Gehirn nicht altersgerecht wachsen. Den Rückstand in der körperlichen und geistigen Entwicklung können Kinder wieder aufholen, wenn sie bis zum Alter von fünf Jahren rechtzeitig und regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Geschieht dies nicht, leiden sie oft ihr Leben lang an den Folgen. Ihre Körper sind kleiner, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bleibt oft eingeschränkt. Sie sind oft weniger gut in der Schule und haben somit als Erwachsene schlechter bezahlte Jobs und geringere Einkommensmöglichkeiten. Auch die Gesundheit bleibt anfällig. Erwachsene, die als Kind mangelernährt waren, haben eher Herzprobleme und Tpy-2-Diabetes, ihr Immunsystem kann lebenslang schwach bleiben und sie leiden häufiger an psychischen Krankheiten.