Als am 24. Februar Russland die Ukraine angriff, begann das Unvorstellbare: ein Krieg mitten in Europa im 21. Jahrhundert. (SOS-Kinderdörfer)
Zu den fünf der sechs schwersten Kinderrechtsverletzungen nach der UN-Kinderrechtskonvention gehören Tötung oder Schädigung der Gesundheit von Kindern, Vergewaltigung und andere Formen der sexualisierten Gewalt, Entführungen, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sowie die Beschränkung des Zugangs zu humanitärer Hilfe. (Kindernothilfe)
22. Februar 2023
Die Kinder Ivan (15), Anna (15) und Uliana (12) mussten bei Kriegsausbruch aus der umkämpften Region Cherson im Südosten der Ukraine fliehen. Hier erzählen sie von ihren Fluchterfahrungen. (...) Mehr
21. Februar 2023
Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine werden die Rechte von Kindern gravierend verletzt. Eine Studie der Kindernothilfe dokumentiert eine Vielzahl von nach Russland verschleppten ukrainischen Kindern und Jugendlichen. Entführungen gehören zu den sechs schwersten Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten und stellen Kriegsverbrechen dar. „Die Verschleppung von Kindern ist ein schweres Kriegsverbrechen, das wir auf das Schärfste verurteilen“, mahnt Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass der Krieg nicht weiter die Kindheit und das Leben unzähliger Mädchen und Jungen zerstört“, so Weidemann. (...)
Die Kindernothilfe hat mithilfe einer Anwältin und Menschenrechtsaktivistin ukrainische und russische Menschenrechtsaktivist:innen sowie Betroffene und UN-Organisationen zu den Entführungen befragt. (...) Mehr
20. Februar 2023
Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert zum Jahrestag des Ukrainekrieges einen sicheren Zugang für humanitäre Helferinnen und Helfer in alle vom Krieg betroffenen Gebiete. Derzeit könnten viele Menschen aufgrund von bürokratischen Restriktionen und Gefahren für die Helfer und Helferinnen nicht versorgt werden. Vor allem für Kinder sei diese Situation untragbar, da viele von ihnen dringend psychische und psychosoziale Unterstützung benötigten.
Untersuchungen und Vergleiche der Organisation in den ukrainischen Kriegsgebieten Cherson, Charkiw und Dnipro sowie mit vorherigen Krisengebieten zeigten, dass bis zu 1,5 Millionen Kinder psychisch stark unter den Folgen des Krieges leiden oder noch leiden werden. Depressionen, und Angstzustände sind schon jetzt festzustellen.
Ekkehard Forberg, Friedensexperte bei World Vision: „Aus früheren Krisen wissen wir, dass sich diese Belastungen, wenn den Kindern nicht geholfen wird, zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Erkrankungen wie Schizophrenie und bipolaren Störungen ausweiten können. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Betroffenen so schnell wie möglich helfen können.“ (...) Mehr
20. Februar 2023
(...) »Je länger der Krieg dauert, desto größer ist die Gefahr, dass in der Ukraine eine verlorene Generation von Jugendlichen heranwächst. Sie konnten nicht mehr in die Schule gehen, haben keine Ausbildung und müssen verarbeiten, was sie erlebt haben, nämlich zerstörte Häuser, Tote auf den Straßen und ein Leben in Luftschutzunterkünften ohne private Rückzugsräume. Sehr viele von ihnen leiden unter Traumata und brauchen psychotherapeutische Hilfe und Unterstützung – jetzt und gerade auch dann, wenn der Krieg in hoffentlich absehbarer Zeit ein Ende finden wird«, so Joshua Hofert.
terre des hommes ist empört über die skrupellose Verschleppung von ukrainischen Kindern nach Russland. Die Zahlen gehen weit auseinander, Russland bestätigt 6.000 bis 7.000 entführte Kinder, die ukrainischen Behörden melden ca. 14.000 »fehlende Kinder«. »Die Kinder bekommen neue Ausweispapiere, so dass ihr Verbleib nicht nachvollziehbar ist. Sie erhalten eine neue Identität und werden zur Adoption an russische Familien freigegeben. Die russische Propaganda bezeichnet diesen Diebstahl von Kindern als Rettung, in Wahrheit ist es ein abscheuliches Kapitalverbrechen, das die Kinderrechte mit Füßen tritt«, sagte Joshua Hofert. Mehr
20. Februar 2023
Der Krieg in der Ukraine hatte sich schon seit Jahren angebahnt, weshalb die SOS-Kinderdörfer bereits vor Beginn der Kampfhandlungen viele Vorsichtsmaßnahmen treffen konnten. Die Hilfsorganisation arbeitet seit 2003 in der Ukraine und ist seit 2012 in der Region Luhansk aktiv, wo bereits 2014 der Donbass-Krieg ausbrach. Diese Erfahrung half dem Team der SOS-Kinderdörfer sich auf die jetzige Kriegssituation vorzubereiten. Rund 273.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr innerhalb der Ukraine von den SOS-Kinderdörfern unterstützt, über 11.000 ukrainische Geflüchtete erreicht die Hilfe in anderen europäischen Ländern.
Serhii Lukashov ist der Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine und schildert im Interview seine Erfahrungen in einem Jahr Krieg: (...) Mehr