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08.05.2023

Dürren und Überschwemmungen: Klimakrise gefährdet Kinder

Die globale Klimakrise wirkt sich bereits jetzt in vielen Regionen der Welt massiv auf das Leben von Kindern aus. So auch in Äthiopien, wo anhaltende Dürren das Leben vieler Familien gefährden, oder in der Demokratischen Republik Kongo, die immer wieder von Überschwemmungen betroffen ist. Wir lassen Kinder in diesen Notlagen nicht allein.
Mireille* steht am Eingang ihres Studios, das sie gemietet hat, seit die Überschwemmungen ihr Haus in der Demokratischen Republik Kongo zerstört haben. © Christian Mutombo/ Save the Children

In den frühen Morgenstunden des 13. Dezember 2022 verlor Mireille*, 53, Mutter von fünf Kindern alles: Die sintflutartigen Regenfälle, die in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 2022 in Kinshasa niedergingen, schwemmten alles weg, was Mireille* besaß. Drei Wochen lang ging Mireille* jeden Tag an den Ort, an dem sie lebte, und erinnerte sich daran, wie ihr Leben vor den Überschwemmungen war. Am meisten bedauert sie, dass sie das Haus verlor, welches sie mit ihrem verstorbenen Ehemann erworben hatte.

"Kleidung und Geräte kann man ersetzen, aber nicht den Seelenfrieden oder die Erinnerungen an Menschen, die man im Herzen trägt." Mireille*, 53 Jahre, aus der Demokratischen Republik Kongo

Klimakrise gefährdet Lebensgrundlagen

Der weltweite Temperaturanstieg gefährdet das Leben von Kindern und ihren Familien. Er hat zwei unterschiedliche Effekte: Zum einen kommt es häufiger zu Dürren und die Trinkwasser-Ressourcen in ohnehin trockenen Regionen werden knapper. Zum anderen nehmen extreme Regenfälle zu und der Meeresspiegel steigt weiter an. Beides führt zu einer ernsthaften Bedrohung für die Ernährungssicherheit, die Gesundheit und das Leben von Millionen Familien und Kindern weltweit.

Äthiopien: Extreme Unterernährung nach Dürren

Auch die einjährige Leila* aus Äthiopien ist bereits in ihrem jungen Alter von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Leila* lebt mit ihrer Mutter Jamilah*, 25, ihrem Vater, ihren Großeltern und ihren vier Geschwistern in einem Dorf im Bezirk Gode, in der Region Somalia in Äthiopien. Ihr Vater hat das Einkommen für die Familie lange Zeit aus der Landwirtschaft erzielt – doch aufgrund der anhaltenden Dürren sind alle Tiere der Familie gestorben. Wegen der ausbleibenden Einkünfte musste Jamilah* zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern zurück zu ihren Eltern ziehen. Anfang Januar dieses Jahres erkrankte ihre Tochter Leila*. Ein freiwilliger Gesundheitshelfer der Gemeinde, der das Dorf regelmäßig besucht, riet Jamilah*, ihr Baby in das nahe gelegene Gesundheitszentrum zu bringen, wo Save the Children ein ambulantes therapeutisches Ernährungsprogramm für unterernährte Kinder unterstützt.

Als sich der Zustand von Leila* jedoch nicht verbesserte, überwies das medizinische Personal die Mutter an ein Stabilisierungszentrum. Seitdem sind Leilas* Beschwerden verschwunden, und die Mutter ist froh, dass ihr Baby auf dem Weg der Besserung ist.

"Sie war sehr krank, sie erbrach sich und hatte Durchfall. Als wir hierher kamen, hörte das in zwei Tagen auf." Jamilah*, 25 Jahre, Mutter von Leila*, lebt in Äthiopien

In Äthiopien sind etwa 24 Millionen Menschen von der Dürre betroffen. Neben der Lebensmittelknappheit als Folge der häufigen Dürreperioden kommt es auch zu vermehrten Ausbrüchen von Cholera und Masern und Kinder können aufgrund der vielfachen existenziellen Nöte nicht mehr zur Schule gehen. (...)