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21.03.2023

5 Tipps, wie man mit Kindern über Rassismus sprechen kann

Jeden Tag sind Kinder und Jugendliche Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt – auch in Deutschland. Wir alle sind rassistisch sozialisiert und auch Kinder können Rassismus reproduzieren.
Jedes Kind hat das Recht auch Gesundheit, Bildung und ein sicheres Aufwachsen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder sozioökonomischer Status. Um diese Vision zu verwirklichen, ist ein systemischer Wandel zur Beendigung von Rassismus und Diskriminierung unerlässlich. © Kateryna Alieko / Save the Children

Daher ist es wichtig, dass sich Eltern und Erwachsene informieren, dazulernen und wissen, wie sie mit Kindern über Diskriminierung, Rassismus und unfaire Behandlung aufgrund von Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion sprechen können. Diese Tipps können bei einem Gespräch helfen.

1. Hören Sie dem Kind genau zu und nehmen Sie als Ausgangspunkt des Gesprächs das, was das Kind weiß, glaubt und fragt. 

Lassen Sie das Kind das Gespräch führen und setzen Sie sie es nicht unter Druck, über etwas zu reden, das es nicht von sich aus anspricht. Lassen Sie das Kind ausreden und nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken, bevor Sie antworten. Zeigen Sie dem Kind wie wichtig es ist, anderen zuzuhören. Wenn Sie dem Kind zuhören und die Gefühle des Kindes ernst nehmen, lernt es dabei empfänglicher für die Erfahrungen und Gefühle eines anderen Kindes zu werden.

Seien Sie ehrlich und sagen Sie keine Unwahrheiten oder Dinge, die sie nicht genau wissen. Denken Sie gleichzeitig daran, dass Gespräche altersgerecht geführt werden sollten.

Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Kinder möglicherweise selbst Rassismus oder Diskriminierung gesehen oder erlebt haben. Diese Erfahrungen müssen ernst genommen werden. Wenn Sie als Erwachsener Worte für die Erfahrungen des Kindes finden, geben Sie ihm gleichzeitig mehr Sicherheit, zukünftige Situationen einzuordnen, darüber zu sprechen und damit umzugehen.

2. Geben Sie dem Kind Fakten und erklären Sie Zusammenhänge 

Erklären Sie schwierige Begriffe wie Rassismus und Diskriminierung so, dass das Kind sie verstehen kann. Zum Beispiel: „Rassismus bedeutet, dass eine Person schlechter behandelt wird als andere, weil sie eine andere Hautfarbe hat oder aus einem anderen Land kommt“. Seien Sie sich bewusst darüber, dass das Kind bereits anderweitig Informationen aufgenommen haben kann, die eventuell falsch oder nicht altersgerecht sind.

3. Verurteilen Sie nicht, was das Kind sagt

Hören Sie auf die Gefühle Ihres Kindes – leugnen Sie sie nicht. Nehmen Sie das Kind ernst, seien Sie respektvoll und sachlich und lachen Sie nicht darüber, was das Kind erzählt. Wenn das Kind etwas Rassistisches sagt, stellen Sie ihm Folgefragen, um den Hintergrund zu verstehen. Denken Sie daran, dass Kinder oft viel mehr wissen und verstehen, als wir Erwachsenen oft denken. Beachten Sie auch, dass manche Kinder sich zurückhalten und sich nicht trauen, ihre Gedanken mitzuteilen, auch wenn ihnen etwas auf der Seele brennt.

4. Gestehen Sie ein, wenn Sie etwas nicht wissen

Oft stellen Kinder Fragen, die Erwachsene schwer beantworten können. Es ist in Ordnung, nicht auf alles eine Antwort zu haben und dem Kind zu sagen, dass man etwas nicht weiß. Vielleicht können Sie gemeinsam eine Antwort auf die Frage des Kindes finden?

Es gibt nicht immer einfache Antworten und auch damit müssen Kinder lernen umzugehen. Ermutigen Sie das Kind, immer wieder Fragen zu stellen.

5. Seien Sie ein gutes Vorbild

Sprechen Sie mit dem Kind darüber, was getan wird, um Rassismus und Diskriminierung zu verhindern und zu bekämpfen. Sie können auch ihre eigenen Erfahrungen teilen und schildern, wie Sie sich in bestimmten Situationen verhalten haben. Erkennen und unterstützen Sie Eigeninitiativen von Kindern zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Kinder ahmen uns in ihren Handlungen oft nach. Denken Sie über Ihre eigene Einstellung nach, hinterfragen Sie sich kritisch und hören Sie Betroffenen zu, wenn sie Ihr Verhalten kritisieren. Ermöglichen Sie dem Kind, mit unterschiedlichsten Menschen in Berührung zu kommen. Sei es durch die Bücher, die Sie gemeinsam lesen, die Filme, die Sie sich ansehen, oder die Orte, die Sie besuchen.

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