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Weltrisikobericht 2021

Fokus: Soziale Sicherung
| Bündnis Entwicklung Hilft Ruhr-Universität Bochum – Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) | 2021
Weltrisikobericht 2021

Insbesondere im Kontext von Krisen und Katastrophen sind soziale Sicherungssysteme zentrale Instrumente, um Menschen gegen gesellschaftliche Risiken abzusichern. Durch staatliche, private und informelle Sicherungsleistungen können Menschen vor akuter Not, Hunger und Armut geschützt und soziale Ungleichheit abgebaut werden.

Bislang ist der Zugang zu angemessener sozialer Sicherung jedoch nur für einen Teil der Weltbevölkerung Realität. Insbesondere in Hotspot-Regionen des Katastrophenrisikos sind umfassende und gerechte Sicherungssysteme entscheidend. Die zunehmend sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels sowie die Corona-Pandemie unterstreichen die Notwendigkeit, soziale Sicherungssysteme weiter auszubauen und noch stärker in Katastrophenvorsorge und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu integrieren.

Der WeltRisikoIndex gibt das Katastrophenrisiko durch extreme Naturereignisse für 181 Länder der Welt an. Berechnet wird er pro Land durch die Multiplikation der Exposition und der Vulnerabilität. Die Exposition steht für die Bedrohung der Bevölkerung durch Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen, Dürren und den Meeresspiegelanstieg. Die Vulnerabilität bildet den gesellschaftlichen Bereich ab und setzt sich aus drei Komponenten zusammen, die in der Berechnung gleich gewichtet werden:

  • Anfälligkeit beschreibt strukturelle Merkmale und Rahmenbedingungen einer Gesellschaft und bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, im Falle eines extremen Naturereignisses Schaden davonzutragen.
  • Bewältigung beinhaltet verschiedene Fähigkeiten von Gesellschaften, negative Auswirkungen von Naturgefahren und Klimawandel mittels direkter Handlungen und zur Verfügung stehender Ressourcen minimieren zu können.
  • Anpassung umfasst Maßnahmen und Strategien, die Gesellschaften ergreifen, um mit den in der Zukunft liegenden negativen Auswirkungen von Naturgefahren und Klimawandel umzugehen. In Abgrenzung zur Bewältigung wird Anpassung als langfristiger Prozess verstanden, der auch strukturelle Veränderungen beinhaltet.

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Kategorie:
Sprache:
Deutsch
Seitenzahl:
74
Copyright:
Bündnis Entwicklung Hilft Ruhr-Universität Bochum – Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV)
Quelle:

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