Im Auftrag des BMZ führt das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) derzeit eine entwicklungspolitische Jugendkonsultation durch. In bisher zwei Workshops diskutierten Jugendliche ihre Ideen und Vorschläge zu einem Aktionsplan zur Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten in der Entwicklungszusammenarbeit. Das BMZ will damit Partnerländer bei der umfassenden Verwirklichung der Kinderrechte stärker als bisher unterstützen. Bei der Erarbeitung des Aktionsplans wird es vom DIMR im Auftrag des GIZ-Sektorvorhabens „Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten“ beraten.
An der Jugendkonsultation nehmen 25 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren aus ganz Deutschland teil, die sich in unterschiedlichen Organisationen entwicklungspolitisch engagieren. Dazu zählen u.a. terre des hommes, UNICEF, Plan Deutschland und das Jugendrotkreuz. Vertreten sind aber auch Mitglieder selbstorganisierter Initiativen wie „Schüler Helfen Leben“ und „Jugendliche ohne Grenzen“, eine Organisation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland. Einige der Teilnehmenden sind zudem aktiv in kommunalen Jugendparlamenten oder Schülervertretungen. Andere haben Erfahrungen mit Jugendbeteiligung im Rahmen des diesjährigen G7-Gipfels oder dem Staatenberichtsverfahren des UN-Kinderrechtsausschusses. Der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung sind daher ein wichtiger Aspekt der Jugendkonsultation. So berichtete eine der diesjährigen UN-Jugenddelegierten beim zweiten Workshop von ihren Beteiligungserfahrungen in der UN-Generalversammlung.
Die Vorschläge der Jugendlichen speisen sich auch aus Kenntnissen, die sie durch ihr entwicklungspolitisches Engagement gewonnen haben, sei es in Deutschland oder in Partnerländern der EZ. So haben einige Teilnehmende an den Austauschprogrammen „Weltwärts“ (BMZ) bzw. „Kulturweit“ (AA) teilgenommen oder sind in internationalen Jugendnetzwerken aktiv. Dies Engagement fließt auch in die Konsultation ein. Beispielsweise berichteten auf Initiative des Koordinators des internationalen Jugendnetzwerkes von terre des hommes Mitglieder der Jugendorganisation „We for Change“ aus Nepal davon, wie sie zum Wiederaufbau der am stärksten vom Erdbeben betroffenen Regionen ihres Landes beitragen.
Erfahrungen aus drei GIZ-Vorhaben in Kirgisistan, Südafrika und Mittelamerika flossen ebenfalls in die Workshops ein. In Videostatements berichteten Jugendliche, wie sie von Maßnahmen der Vorhaben profitieren und bei der Umsetzung beteiligt sind. Plan Deutschland steuerte ebenfalls per Video das Plädoyer eines Jugendvertreters aus Sierra Leone für mehr Jugendbeteiligung bei.
Die Vorschläge und Forderungen der Jugendlichen sollen im Rahmen der zivilgesellschaftlichen Konsultation zum Aktionsplan präsentiert werden, die voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres stattfinden wird. Dazu gab es im Rahmen des zweiten Workshops auch einen ersten Austausch der Teilnehmenden mit Frau Rothkegel-Pail, der zuständigen Referentin des Referats 303 des BMZ. Schon jetzt ist klar, dass eine Verstärkung und Verstetigung der Jugendbeteiligung bei Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen - sowohl in entwicklungspolitischen Vorhaben in Partnerländern als auch bei der Politikentwicklung des BMZ - ein wichtiges Anliegen der Teilnehmenden ist. Deutlich wurde auch, dass sich die Teilnehmenden für Kinderrechte in der Entwicklungszusammenarbeit weiter engagieren wollen. Zu diesem Zweck gründeten sie die Initiative „KIEZ“ mit einer eigenen Facebook-Seite: (https://www.facebook.com/KIEZ-1665593140319111/?fref=ts ) Bitte anschauen, liken und sharen J!
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Autor: Griet Newiger-Addy, DIMR | Newiger-Addy@institut-fuer-menschenrechte.de
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