Jugendbeteiligung in der Entwicklungszusammenarbeit wird institutionalisiert

Die Auftaktsitzung des BMZ-Jugendbeirats hat stattgefunden

Ein besonderer Moment: Am 21. Mai 2021 wurde feierlich der erste BMZ-Jugendbeirat eingesetzt. Dieser wird Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fortan aus jugendlicher Perspektive beraten. Ein großer Schritt für das BMZ und für mehr Jugendbeteiligung in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit!

„Wir sind stolz, mit dem heutigen Tag den ersten Jugendbeirat im BMZ einzusetzen.“ Mit diesen Worten begrüßte Parlamentarische Staatsekretärin Dr. Maria Flachsbarth die Jugendlichen zur Auftaktsitzung des BMZ-Jugendbeirats. Sie führte weiter aus, dass mit dem Jugendbeirat die Stimmen der jungen Generation stärker gehört und ihre Perspektive in entwicklungspolitischen Prozessen berücksichtigt werden sollen.

In einer zweitägigen virtuellen Sitzung lernten die Jugendbeiratsmitglieder das BMZ kennen und entwickelten ein erstes Verständnis für deutsche Entwicklungspolitik. Dabei lernten sie sich untereinander sowie die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner des BMZ, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR) kennen, die die Arbeit der Jugendlichen unterstützen werden. Darüber hinaus arbeiteten die Jugendlichen an ihrer eigenen Geschäftsordnung zur detaillierten Festlegung der internen Arbeitsweise des Jugendbeirats.

Die nächste Sitzung ist für Herbst 2021 geplant. In der Zwischenzeit werden die Jugendlichen zusammen mit dem BMZ inhaltliche Schwerpunkte für die Arbeit des Jugendbeirats in den nächsten drei Jahren festlegen und die Beteiligung an konkreten Prozessen prüfen.

Wie entstand der BMZ-Jugendbeirat?

2019 entschied das BMZ, den ersten BMZ-Jugendbeirat einzurichten, mit dem es dem Kinderrecht auf Beteiligung aus der VN-Kinderrechtskonvention nachkommen und die Stimme junger Menschen stärker in die Entwicklungspolitik einbeziehen will. Und bereits der Gründungsprozess des Jugendbeirats selbst fand unter aktiver Beteiligung von Jugendvertreterinnen und Jugendvertretern statt. Eine sogenannte „Task Force Jugendbeirat“ beriet das BMZ während des gesamten Entstehungsprozesses und wirkte unter anderem entscheidend an den Terms of Reference für den Jugendbeirat mit.

Wie erfolgte die Auswahl der Jugendbeiratsmitglieder?

Die Resonanz auf die öffentliche Ausschreibung war groß und das BMZ erreichten beinahe 300 Bewerbungen aus ganz Deutschland. Ein Auswahlkomitee bestehend aus Jugendvertreterinnen und Erwachsenen sichtete die Bewerbungen. Der neu eingesetzte BMZ-Jugendbeirat besteht aktuell aus fünfzehn Jugendlichen im Alter von 14-24 Jahren. Die Jugendbeiratsmitglieder sind in unterschiedlichen Kontexten engagiert und bringen verschiedene Fähigkeiten und Erfahrungen mit. So wurde ein möglichst diverses und inklusives Gremium zusammengestellt.

Was macht der BMZ-Jugendbeirat konkret?

Die Mitglieder beraten das BMZ in Sektoren, die Kinder und Jugendliche betreffen, aus der Perspektive der Jugend und können so mit ihren innovativen Ideen als „Agents of Change“ im Sinne der Agenda 2030 wirken. Der Jugendbeirat kann seine junge Perspektive zum Beispiel in die Entwicklung übergreifender Strategien und Konzepte einbringen, dem BMZ Vorschläge für mehr Jugendbeteiligung machen oder Positionspapiere verfassen.