Liebe Leser:innen, nun möchte sich der BMZ-Jugendbeirat persönlich vorstellen: Wir sind 15 engagierte junge Menschen, die alle zwischen 15 und 23 Jahre alt sind. Ausgewählt wurden wir von einem Auswahlkomitee, das sich aus Erwachsenen und Jugendlichen zusammensetzt. Insgesamt gab es knapp 300 Bewerber:innen, die in das Gremium wollten. Jede:r von uns hat einen individuellen Hintergrund, weshalb er:sie sich engagiert. Das ist auch der Grund, warum wir eine solch diverse Gruppe sind. Wir möchten Sprachrohr für die junge Generation sein und alle Themen, die jungen Leuten wichtig sind, abdecken. Dazu gehören aktuell beispielsweise der Klimawandel, soziale Ungerechtigkeiten, Bildung und Chancengleichheit und der internationale Austausch mit jungen Menschen, um uns zu entwicklungspolitischen Themen zu positionieren. Dabei ist uns besonders wichtig, dass wir nicht für Kinder und Jugendliche entscheiden, sondern mit ihnen. Jede:r hat seine eigene Meinung. Es kommt drauf an, von wem und wie sie gehört wird.
Die VN-Kinderrechtskonvention wurde auch von Deutschland ratifiziert. Diese besagt, dass junge Menschen das Recht auf Partizipation haben. Sie haben das Recht, sich zu politischen Themen, die sie betreffen, zu äußern und mitzusprechen. Wir fordern keine Scheinpartizipation, sondern möchten uns aktiv in die Politik einbringen, Positionspapiere schreiben, übergreifende Strategien und Konzepte mitentwickeln, an Aktionen und Projekten (mit)arbeiten und uns auf politischen Veranstaltungen äußern, damit es zur Normalität wird, dass die Meinung junger Menschen (in entwicklungspolitischen Prozessen) berücksichtigt wird.
Anh Vu (18): „Durch ein Engagement trägt man zum Wohl der Allgemeinheit bei und macht dabei nicht nur sich selbst glücklich, sondern auch die Mitmenschen um einen herum. Ohne meine Ehrenämter wäre ich wohl nicht an dem Punkt, wo ich im Hier und Jetzt stehe mit einem Gepäck voller neuer Erkenntnisse und Inspirationen. Ich habe gelernt, wie kostbar jeder Einzelne von uns ist, gelernt, was Glück für mich bedeutet, gelernt, dass jeder Dinge bewegen kann und gelernt, mich zu öffnen und mich meinen Ängsten zu stellen. Ein Ehrenamt ist eine Bereicherung für das Leben und lässt jeden Einzelnen von uns über sich selbst hinauswachsen, wobei das Selbstbewusstsein nochmals gestärkt wird. Das Wertvollste, was ich bisher im Gesamten mitgenommen habe, ist die Erkenntnis, dass ich eine Inspiration bin und jeder von uns es auf seine ganze eigene Weise ist. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich zu engagieren. Konzentriert euch auf eine gute Sache und schaut, was daraus wird.“
Eileen Popp (23): „Soziales Engagement bringt Menschen verschiedenster Hintergründe zusammen, eröffnet neue Perspektiven und lässt mich über mich selbst herauswachsen. Engagement ermöglicht es mir zudem Veränderungen zu bewirken, soziale Verantwortung zu übernehmen, sowie gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten. Wir als BMZ-Jugendbeirat setzen uns vor allem für die Rechte, Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ein.“
Fridtjof Wortmann (15): „Wenn man sich z.B. sozial engagiert schaut man über seinen eigenen Tellerrand hinaus. Man kommt mit Leuten aus anderen Umfeldern in Kontakt. Man wird mit Situationen und Konflikten konfrontiert, die einen als Person wachsen lassen. Man erweitert seinen Horizont. Aber es fühlt sich auch einfach gut an, sich für eine gute Sache einzusetzen. Außerdem ist das Engagement des Einzelnen wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das kulturelle Leben, die Kirche aber auch demokratische Strukturen sind auf das Engagement einzelner angewiesen.“
Hanna Mann (17): „Ich möchte unbedingt mal Rollstuhltanz ausprobieren und würde sehr gerne, ohne enges Zeitlimit, reisen.“
Haram Dar (17): „Ich möchte so viele Länder wie möglich bereisen und viele Kulturen kennenlernen, um mehr über diese Welt und die Menschen zu lernen.“
Jess Mukeba (19): „Mich inspirieren gute Gespräche, Menschen, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen, Kunst, die mir andere Lebensrealitäten und Perspektiven aufzeigt und das Reisen.“
Karen Kuntze (19): „Ich möchte die Stimmen Jugendlicher hörbar machen. Wir alle haben Bedürfnisse, die wir nicht aussprechen können, Träume, die wir nicht ausleben können, Wünsche, die wir nicht äußern können. Deswegen möchte ich, dass wir alle zu Wort kommen können, wie in diesem Jugendbeirat, was aus vielen Gründen noch nicht Realität ist. Aber ich will mithelfen, dass alle, die das Privileg nicht haben, von uns als BMZ-Jugendbeirat hörbar und sichtbar gemacht werden, denn zusammen können wir die Stimme der Jugend sein.“
Lisann Mai (22): „Mich inspiriert und begeistert Kunst und Theater in allen Facetten und Formen, sich über politische und kulturelle Grenzen hinweg ausdrücken und begegnen zu können. Ich liebe es mit Menschen im Austausch zu stehen, ihre Geschichten zu hören und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Daraus schöpfe ich Visionen und Utopien hin zu einer sozial-ökologischen Transformation in einer gerechten Welt. Denn wie Fernando Birri schreibt:
„Die Utopie sie steht am Horizont.
Ich bewege mich zwei Schritte auf sie zu
und sie entfernt sich um zwei Schritte.
Ich mache weitere 10 Schritte
und sie entfernt sich um 10 Schritte.
Wofür ist sie also da, die Utopie?
Dafür ist sie da: um zu gehen!“
Mira Pedarnig (17): „Menschen, wie Greta Thunberg und Malala Yousafzai, inspirieren mich, mit ihrem unermüdlichen Einsatz für das, was ihnen wichtig ist.“
Nikolas Karanikolas (23): „Der Ort, an dem wir geboren werden, entscheidet häufig, wie und sogar, ob wir leben oder nicht. Wir in Deutschland - und damit auch ich - sind krass privilegiert, gehören mindestens zu den reichsten zwei Prozent der Weltbevölkerung und sind auch Teil des Problems. Jedoch gibt uns dieses ungerechte Privileg die Möglichkeit, diese aus den Fugen gebrochene Ungerechtigkeit teils zu berichtigen. Mein Engagement ist meine Art, dieses Privileg dafür zu nutzen.“
Noah Moisan (20): „Momentan inspirieren mich vor allem Science-Fiction Filme und Bücher. Das Besondere sind die oftmals philosophischen Themen, die intelligent und unterhaltsam diskutiert werden. Vor zentralen Fragen, wie zum Beispiel "Was ist der Mensch?", "Was macht Technologie aus uns?", "Wohin entwickelt sich die Menschheit?", schreckt mich das Genre nicht zurück. Diese Themen sind unheimlich spannend und motivieren mich, im Welt geschehen, wenn auch nur als unendlich kleines Zahnrad, mitzumischen!“
Omar Alkadamani (17): „Mich inspirieren viele Menschen, sowohl aus meinem Umfeld, wie meine Eltern, Freunde und Familie, als auch große Persönlichkeiten wie Willy Brandt, Angela Merkel oder Stephen Hawking.“
Phan Anh Le (18): „Ich finde Engagement wichtig, damit es anderen Menschen besser geht. Engagement bedeutet für mich, diejenigen, die es nicht so gut haben, zu unterstützen, ihnen in schwierigen Situationen beizustehen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das mag etwas abgedroschen klingen, ist aber wahr – hoffe ich.“
Sarah Hilsenbeck (20): „Politisches und gesellschaftliches Engagement erlaubt es mir, meine Ansichten und Meinungen zu vertreten und zu Veränderung beizutragen. Indem wir, jungen Menschen, uns engagieren, gestalten wir unsere Gesellschaft mit. Wir weisen auf Benachteiligungen und strukturelle Probleme hin und setzen Themen, die für unsere Zukunft wichtig sind, auf die Agenda. Ich bin überzeugt davon, dass junge, engagierte Leute gemeinsam einen Unterschied machen können.“
Vera Arndt (22): „Politische Entscheidungen, die heute getroffen werden, betreffen uns als junge Generation ganz besonders stark und langfristig, sei es im Bereich Klimaschutz, Soziales oder bei der Gestaltung unseres Wirtschaftssystems. Deshalb ist es mir wichtig, nicht zu warten, bis ich studiert habe und als "Erwachsene" ernst genommen werde, sondern ich möchte mich jetzt schon einbringen und Mitbestimmung einfordern. Und weil ich dies mit inspirierenden, intelligenten und mutigen jungen Menschen gemeinsam tue, macht es mir auch einfach super viel Spaß.“